Ein Handschuh, als verlorenes Einzelstück am Wegesrand findet manchmal eine Finderin, die sich seiner annimmt und ihn auf einer hohen Warte schön postiert, damit der Verlierer ihn leicht wiederfinde.
Dieser aber – Mamma, nicht! Die kratzen – hat es vielleicht gerade erst geschafft, seinen Fäustling unbemerkt im Schneegestöber abzustreifen. Er wird nun wohl woanders suchen, nur zum Schein, und sich heimlich freuen, wie das Gegenstück zur Mottenbleibe wird. Was wohl wertloser wäre, so alleingelassen, ein Linker oder ein Rechter?
Als Fundstück vorteilhaft postiert, zieht der Verlorene jedenfalls, solang noch frisch und flauschig, Blicke auf sich und regt an zum Denken: Wie schön nur wäre es als Paar? Vielleicht ist, was ich gerade in der Manteltasche knautsche, sein Pendant? Selbst, wenn Farbe, Größe oder Material ganz verschieden sind?
Ist’s nicht vielleicht ein Zeichen, dass wir uns nach diesem Winter anders delektieren wollen? An Festen ohne Gäste, Tulpen ohne Blüte oder daran, ganz bei sich zu sein so ohne alles Miteinander?
Ohne alles
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